Naturbad Lahr

Gestern und Heute

Die Gründung des traditionellen Freibades im Lahrer Stadtteil Sulz (BaWü) geht zurück auf das Jahr 1936. Nachdem das Bad 1971 saniert wurde musste es bereits 1991 wieder geschlossen werden, da Chlor in den angrenzenden Sulzbach austrat. Im Anschluss daran lag das Bad auf Grund zu hoher Sanierungskosten fast zehn Jahre lang brach. Engagierte Planer und der ortsansässige Badverein unterbreiteten der Stadt Lahr als kostengünstigste Alternative, das nun realisierte Naturbadkonzept. Die Eröffnung des Naturbades wurde im Mai 2003 gefeiert. Im August 2004 erhielt die Stadt Lahr für das Naturbad beim Wettbewerb Entente Florale den NABU – Sonderpreis (Bund für Naturschutz ) Natur in der Stadt.

2008 erhielten Planer und Bauherr den Preis für Beispielhaftes Bauen der Architektenkammer Baden-Württemberg.

Gestaltung

Ziel der Planung ist die Umsetzung eines die Sinne ansprechenden Familienbades. Durch den Einsatz von Holz, Naturstein und die Pflanzenvielfalt der Teichflora wird die Badeanlage harmonisch in die bestehende Landschaft eingebunden. Es entsteht eine Erholungseinrichtung, die Badespaß mit Naturerlebnis verbindet. Den Auftakt der Freianlage bildet das großzügige Holzdeck aus Douglasienholz. Es ist Treffpunkt und Cafeterrasse in einem. Von hier aus hat der Besucher einen schönen Blick auf das Wasser, die Eltern haben den Kleinkinderbereich im Auge. Ein reizvolles Element und den Rücken des Platzes bilden die bündig in das Holz eingelassenen Kiesfelder, bepflanzt mit attraktiven Bambussorten. Das Material der Hauptwege, Duschbecken und Trittplatten ist ein graugrüner Quarzit, der durch seinen hohen Glimmeranteil eine besondere Ästhetik ausstrahlt.

Der Kleinbadeteich

Durch den neu zu schaffenden Regenerationsbereich umfasst der Flächenbedarf des Kleinbadeteiches ca. die doppelte Fläche des ursprünglichen Beckenbestandes. Große Bereiche des alten Beckens mussten aufgrund ihres maroden Zustandes abgebrochen werden. Daher bestand die Möglichkeit die Uferlinie des Kleinbadeteiches, verbunden mit einem Kiesufer frei und weich zu gestalten Im reizvollen Kontrast hierzu gliedern orthogonal geführte Erschließungsstege und attraktive Liegedecks die Schwimmbereiche. Das Gelände des Bades wird als Sicht- und Lärmschutz in den Randbereichen leicht modelliert, Erdmassen des anstehenden Aushubes können somit teilweise auf dem Gelände eingebracht werden. Holzstege und Natursteinquader werden in die Böschungen integriert und bieten charakteristische Aufenthaltsorte.

Spielschwerpunkte

Insbesondere Kinder schätzen das Naturbad, es gibt viel zu sehen und zu entdecken. Der große Kiesstrand mit Findlingen und sprudelnden Quellstein sind eine Einladung zum assoziativen Spiel ohne vorgefertigte Geräte. Eine eigens für den Ort entwickelte Mosaikschlange fasst den Sandbereich ein, auf Knopfdruck speit sie Wasser, welches über einen kleinen Bachlauf fließt. Größere Kinder erklettern den Aussichtshügel mit Hangrutsche und Balancierpfad. Im Nord-Osten des Geländes erweitern ein Beachvolleyballfeld und Tischtennisplatten das Spielangebot.

Wirkungsgefüge des Naturbadeteiches

Die Gesamtwasserfläche des Naturbades ist in einen Badebereich und einen bepflanzten Regenerationsbereich unterteilt. Das Flächenverhältnis zwischen Schwimm- und Regenerationsbereich beträgt ca. 1:1. Das Naturbad besitzt eine Gesamtwasserfläche von ca. 1.910 m², wovon ca. 950 m² auf den Schwimmbereich sowie ca. 960 m² auf Regenerationsbereich und Pflanzfilter entfallen. Die Trennung zwischen Schwimm- und Regenerationsbereich erfolgt unter Wasser durch Mauern sowie einen Erdwall. Der Zugang zum Badebereich erfolgt über ein bekiestes Flachufer sowie über Stahltreppen.

Bauherr:  Stadt Lahr Rathausplatz  77933 Lahr

Planung:   Arge Naturbad Radecki & Wagner,
ex-terra, Susanne Radecki & Karsten Merkle

Gebäudesanierung: Hochbauamt Stadt Lahr